Muss das sein? - Streit zwischen Nachbarn

Mitgliederinformationen

Es ist wie die unendliche Geschichte: Kaum ist der neue Nachbar eingezogen, schon gibt es Ärger. Andere Mieter wiederum leben seit Jahren Wand an Wand und können das Kriegsbeil einfach nicht begraben. Sind die Fronten erst einmal verhärtet, können die Kontrahenten den Konflikt meist nicht mehr selbständig lösen.  

Streit zwischen Nachbarn gehört heute leider oft zum Alltag und beschäftigt auch unsere Genossenschaft zunehmend. Erstaunlich ist, dass die Anzahl der Fälle stetig zunimmt und diese gern bei uns vorgetragen werden. Viele Mieter sind nicht bereit und in der Lage, mit ihren Nachbarn das Problem selbst zu besprechen und suchen sofort Unterstützung bei uns. Mal ist die Musik zu laut, es stören die Geräusche der Waschmaschine, der Hund bellt zu oft oder zu lange, es wird zu laut durch die Wohnung gelaufen oder es gibt gar spielende Kinder. Häufige Streitpunkte sind auch Zigarettenqualm, der auf Balkone zieht, oder das Blumenwasser, welches herunter tropft. Die Aufzählung könnte man beliebig fortsetzen, wir haben wirklich schon fast alles erlebt. Oft entstehen die Streitigkeiten, nachdem ein Mieterwechsel stattgefunden hat. Es ist halt wirklich ein Unterschied, ob ein älteres Ehepaar über einem wohnt oder eine Familie mit Kleinkind. Da wären eigentlich Toleranz und Kommunikation gefragt, stattdessen lässt man die Verärgerung gären und explodiert dann persönlich oder schriftlich beim Vermieter. Das Problem ist, dass jeder die Grenzen des Zumutbaren anders empfindet. Für den einen ist es eine normale Lautstärke, für den anderen schon ohrenbetäubender Lärm. Wie sollen wir dies einschätzen und für welche Seite Partei ergreifen? Aus diesem Grund werden wir Beschwerden zum Nachbarschaftsstreit nicht mehr bearbeiten, solange der Beschwerdeführer nicht selbst durch ein Gespräch versucht hat, den Konflikt zu lösen.

Aufeinander zugehen, miteinander reden - das sollte in jedem Fall der erste Schritt sein. Lässt sich kein Kompromiss finden, dann können die Mieter ihr Problem unserer unabhängigen Schlichtungskommission schildern. Die Schlichtungs-kommission ist ein ehrenamtliches Gremium aus Mitgliedern, die von der Vertreterversammlung gewählt wurden. Im Gespräch wird versucht, die Meinungsverschiedenheiten zu beheben und eine Grundlage für ein zukünftiges gutes nachbar-schaftliches Verhältnis herzustellen. Bei der Schlichtungskommission gibt es weder Kläger noch Beklagte, es wird kein Urteil gefällt und niemand wird diskriminiert. Die Mitglieder der Schlichtungskommission fungieren als Gesprächs-partner und bieten unparteiische Hilfe an. Auch wenn nicht immer eine Ideallösung zustande kommt, haben die mit den Schlichtern stattgefundenen Gespräche den Mietern schon oft geholfen, wieder normal miteinander zu kommunizieren und Kompromisse zu finden, mit denen alle Beteiligten leben können.

Die öffentlichen Sprechstunden unserer Schlichter finden immer im Mitgliedertreff statt. Die genauen Termininformationen erhalten Sie jeweils in unserer Mitgliederinformation und auf unserer Homepage.  Für Gespräche, bei denen es um eine konkrete Schlichtung zwischen zwei Parteien geht und an dem alle Beteiligten teilnehmen, werden gesondert Termine vereinbart, zu denen sich die Schlichter auch vorab mit dem Problem vertraut machen. Unsere Hausordnung regelt in vielen Fällen übrigens bereits den Umgang miteinander und ist verpflichtend für jeden Mieter, da sie Vertrags-bestandteil des Nutzungsvertrages ist.

Kontakt:

Frau Althaus

j.althaus@wg-altglienicke.de

030 67 80 68 0